Fortbildung "Neurologische Mauerblümchen"

FORTBILDUNGENNEUROLOGIE

Verena Schönke

9/13/20251 min lesen

Am 12. September 2025 habe ich an der LOGUAN-Fortbildung „Neurologische Mauerblümchen in der Logopädie“ teilgenommen und das Seminar als Betreuerin begleitet.

Unter der Leitung von Johanna Reichel-Todorow (Dipl.-Logopädin) und mit fachlicher Unterstützung durch Dina Roos konnten wir uns intensiv mit seltenen neurologischen Erkrankungen beschäftigen, die im logopädischen Alltag oft eine Randrolle spielen – aber große Bedeutung für die Versorgung haben.

Im Mittelpunkt standen Krankheitsbilder wie:

  • COPD – eine chronische Lungenerkrankung, die nicht nur die Atmung, sondern auch das Sprechen und Schlucken massiv beeinflusst.

  • Chorea Huntington – eine seltene, fortschreitende Erbkrankheit mit unkontrollierten Bewegungen, die Sprache und Kommunikation stark erschweren.

  • Guillain-Barré-Syndrom – eine akute Erkrankung des Nervensystems, die zu Lähmungen führen kann und auch Mund- und Rachenmuskulatur betrifft.

  • Weitere Krankheitsbilder wie Muskeldystrophien oder Myasthenia gravis wurden thematisch gestreift.

Neben den medizinischen Grundlagen wurden Therapieansätze und Versorgungsstrukturen besprochen – besonders mit Blick auf Dysphagie (Schluckstörungen) und die Beratung von Angehörigen.

Für uns als Therapeuten wurde deutlich:

  • Auch seltene Krankheitsbilder verdienen logopädische Aufmerksamkeit, da Betroffene häufig lange nach spezialisierter Unterstützung suchen.

  • Angehörige sind Schlüsselpersonen in der Versorgung – ihre Einbindung kann Therapieerfolge entscheidend beeinflussen.

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit (z. B. mit Physiotherapie, Pflege, Ärzte) ist unverzichtbar, um den komplexen Bedarf dieser Patienten abzudecken.

Mich hat besonders beeindruckt, wie praxisnah die Inhalte vermittelt wurden. Durch Fallbeispiele wurde klar: Auch wenn die Erkrankungen selten auftreten, ist es wichtig, vorbereitet zu sein und passende Strategien in der Hinterhand zu haben.

Für meine künftige Arbeit nehme ich mit:

  • noch mehr Sensibilität für Patienten mit ungewöhnlichen Symptomkonstellationen,

  • neue Impulse für die Dysphagietherapie,

  • und die klare Haltung, dass Angehörigenarbeit fest in jede Therapie gehört.

Ein herzliches Dankeschön an LOGUAN für die Organisation dieser Fortbildung.
Das Seminarangebot finden Sie auf der LOGUAN-Webseite: www.loguan.de.

Wenn Sie Fragen zur logopädischen Therapie bei neurologischen Erkrankungen haben oder sich für unser Praxisangebot interessieren: Sprechen Sie uns gerne an.